Sprachstörung bei Kindern

 

Sprachentwicklungsstörungen

Wortschatz, Grammatik, Verstehen, Lesen und Schreiben

Sprachentwicklungsstörungen (SES) betreffen die Kommunikation, das Sprachverständnis, den Wortschatz und die Laut-, Wort- und Satzbildung. Bei einer SES sind oft mehrere Bereiche gleichzeitig betroffen. Der Erwerb grammatischer Regel ist bei einem geringen Wortschatz erschwert, wie zum Beispiel bei der Verbkonjunktion (ich spiele, du spielst, er spielt…) Eine Sprachentwicklungsstörung (SES) tritt zu Beginn oder während der Entwicklung des Kindes auf. Die Ursache ist häufig eine Hörstörung, die durch eine langanhaltende Mittelohrentzündung entstehen kann. Eltern die in Sorge sind über die sprachliche Entwicklung ihres Kindes, sollten sich bei einem Kinderarzt oder Logopäden beraten lassen.

Lese-Rechtschreib-Störungen (Legasthenie)

Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) als "Entwicklungsstörung des Lesens und Schreibens" definiert. In Deutschland werden die Begrifflichkeiten LRS und Legasthenie (auch Entwicklungsdyslexie/dysgraphie) synonym verwendet. Die LRS ist eine Teilleistungsstörung, d.h. das Kind hat bei einer durchschnittlichen oder überdurchschnittlichen allgemeinen Begabung ausschließlich in den Bereichen Lesen und/ oder Schreiben große Schwierigkeiten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt die LRS als eine "Entwicklungsbeeinträchtigung schulischer Fertigkeiten". Wird im Kindesalter die LRS nicht festgestellt und behandelt, so kann sie bis ins Erwachsenenalter fortbestehen.

Auditive Wahrnehmungsstörung

Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS), auch auditive Verarbeitungsstörungen (AVS) genannt, sind Störungen der Weiterverarbeitung gehörter Informationen. Dabei liegt weder eine Störung des Hörorgans selbst, noch eine Intelligenzminderung vor. Die Störungen betreffen den Hörnerven. Der Hörnerv leitet die Informationen an das Großhirn weiter, die dann dort weiter verarbeitet werden. Der Prozess der Weiterverarbeitung wird in auditive Teilfunktionen unterteilt, die in unterschiedlicher Art und Ausprägung betroffen sein können. Zu den auditiven Teilfunktionen gehören: Lokalisation (Richtung und Entfernung der Schallquelle), Diskrimination (Unterscheiden), Selektion (Herausfiltern) und Dichotisches Hören (beidohriges Hören).